5. Sept 2006
>> Schenefelder Tageblatt <<
Sinnbild aus Plastik, Kork und Holz
STADTJUBILÄUM: Kunstschlange „Düpi" feierlich zu Wasser gelassen / Riesenandrang / Montage in Wathosen
Schottland hat „Nessie", Schenefeld hat „Düpi": Begeistert beklatscht und bestaunt von Hunderten Schaulustiger ließen die Aktiven des Kunstkreises' die 500 Meter lange Schlange am Freitag in der Düpenau zu Wasser.
VON EIKE PAWELKO
Moniereisen und Lochziegel halten die bunte Düpemauschlange „Düpi" vier Wochen lang an ihrem Platz in der Düpenau. Fotos:Pawelko
SCHENEFELD. Neongelb und kugelrund leuchten ihre Augen - jedenfalls an einem ihrer insgesamt drei Köpfe. Sie ist 500 Meter lang, von vorn bis hinten schwimmfähig und extrem Wasser resistent.
Doch anders als Cousine „Nessie" im schottischen Loch Ness sieht „Düpi" nun wirklich nicht zum Fürchten aus. Die unglaubliche Vielfalt der mehr als 500 Glieder ihres sich schlängelnden Kunststoffkörpers lädt eher dazu ein, ihre Schönheit bei einem Spaziergang an der Düpenau unter der Lupe zu nehmen: In allen Regenbogenfarben bemalt leuchten leere und kunstvoll gefüllte Plastikflaschen, Elemente aus Styropor, Korken
und Holz.
Wie ein weißer Stachelkamm treiben Dutzende stramm aufgeblasener Einmalhandschuhe zwischen schlichten Paketen und aufwändig gestalteten „Torten".
Seit dem frühen Morgen hatten Jörn Ehlers, Koordina-tor des Kunstkreis-Projekts, sowie ein Team aus Kunstkreis-Kollegen und Vertretern vieler Organisationen das Riesenviech im Stadtbach installiert. Moniereisen-Stangen und Lochziegel halten „Düpi" vier Wochen lang an Ort und Stelle. „Vor allem die Schüler haben spitzenmäßig geholfen", lobte der ehemalige Lehrer die tatkräftigen Helfer in Fischerhosen und Gummistiefeln.
„Schlangen geben unserer Phantasie Nahrung. Sie sind ein Symbol für ewige Erneuerung, ein Sinnbild des Lebens", sagte Kunstkreis-Chefin Ingrid Ullrich vor der „Taufe" und Übergabe des Geschenks an die Stadt. „Diese Vitalität und Flexibilität wünschen wir Schenefeld."
„Integration" lautet das Motto der Kunstaktion
Das Projekt, an dem Schüler, Kindergartenknirpse, Senioren, Schützlinge der Lebenshilfe und die Mitglieder des Kunstkreises über Monate gewerkelt hatten, lief unter dem Motto „Integration". Dieses Ziel hatte der Kunstkreis erreicht. „Mehr als 500 Bürger zwischen drei und 80 Jahren haben mitgemacht", bilanzierte Ullrich. Bürgermeisterin Christiane Küchenhof lobte das Projekt. Kein Geschenk an die Stadt sei mit mit so viel Spannung erwartet worden wie die Düpenauschlange.
Während einer Party nach dem Stapellauf am JUKS verteilte Berufs-Schlagzeuger Dirk Iwen eine unerschöpfliche Anzahl an Rasseln, Trommeln, Glocken und Schlaginstrumenten an Passanten jeden Alters. In der lauen Luft des Spätsommerabends feierte er mit ihnen eine schräg-fröhliche Rhythmusparty.
|