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 Archiv 2009

10. Februar 2009
>> Schenefelder Tageblatt <<
 

„Kabarettist Thomas Freitag: Mit Dürer und Bach im Schützengraben"

SCHENEFELD: Kabarettist Freitag punktet im JUKS mit pointierter Politiker-Parodie

Treffend parodierte Typen, beißender Spott, schwarzer Humor: Beim Gastspiel im JUKS spielte Kabarettist Thomas Freitag seine Stärken aus. Mit etwa 70 Besuchern blieb das Interesse an diesem Hochkaräter erstaunlich gering. VON PAWELKO

kabarettist thomas freitag
Deutsche Politiker imitieren und veräppeln - dieses Talent hat Thomas Freitag perfektioniert. Foto: Pawelko

Niemand parodiert Ulla Schmidt wie er. Sogar mit geschlossenen Augen - ohne Brille, Perücke und Perlenkette - erkennt der Zuhörer Thomas Freitags Version der rheinischen Gesundheitsministerin mit chronischem Polypenproblem sofort: an der überzeichnet nasalen Aussprache im perfekten Aaihener Dialekt. Spötter Freitag setzt natürlich noch eins drauf, lässt sein Opfer in unregelmäßigen Abständen hörbar den Nasenschleim hochziehen - und in diesem Moment wird aus der Eins-zu-eins-Kopie einer Phrasen dreschenden Politikerin erst recht deren lachhafte Karikatur.

Deutsche Politiker imitieren und veräppeln - dieses Talent hat Freitag perfektioniert. Und genau damit erntete er bei seinem Auftritt im nur halb vollen Jugend- und Kommunikationszentrum Schenefeld (JUKS) die lautesten Lacher. Glanztat: Der Bundestag debattiert über die politisch korrekte Version des Märchens „Rotkäppchen". Am Start neben kabarettistischen Steilvorlagen wie Stoiber, Gysi und greinenden Bündnisgrünen: Sagen Übervater Wilhelm Grimm. Den holt Freitag mit einem einfachen Kunstgriff vom professoralen Sockel: hessischer Dialekt, und zwar vom Bodenständigsten. In seinem Programm „Die Angst der Hasen" verteidigt Freitag vordergründig die Errungenschaften des christlichen Abendlandes vor der Bedrohung durch fanatische Muslime. Folgerichtig strotzt die Kulisse vor Ikonen bildungsbürgerlichen Selbstverständnisses: Dürers radierte „Hasen", ein Ölschinken des Großromantikers Caspar David Friedrich als Hintergrund. Satte Überzeichnung liefert

ironische Volltreffer. Auch die akustische Komponente nutzt Freitag für schweres Geschütz: Bachs „Brandenburgische Konzerte" unterlegen seinen Text. Die perfekte Kulisse für eine VideoParodie nach Art der „Al-Quaida"-Terrorbotschaften. Im Namen des bedrohten Westens schlägt der Kabarettist zurück - im 90-Minuten-Monolog vor laufender Kamera.

Beim bitterbösen Rundumschlag gegen den Papst auf Urlaub, gierige Topmanager und zickige Politiker gelingen Freitag gelegentlich sehr ernste Pointen. Mitunter rutscht seine Komik allerdings auf Stammtischniveau ab. Insgesamt aber hält er die Balance und bescherte seinem Schenefelder Publikum einen sehr kurzweiligen Abend. (paw)


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