KINDERTHEATER |
|
|
Leider bieten wir in dieser Saison kein Kindertheater des Monats an. |
|
|
|
Montag, 10. März 2003
>> Schenfelder Tageblatt <<
Über die Ebbe, die Liebe und das Meer
Das Theater „Metronom" zeigte im JUKS ein
Kinderstück
Von Elisabeth Meyer
Schenefeld. „Wir wollen rein, wir
wollen rein", skandierten die kleinen Besucher, die
vor dem Eingang des JUKS auf den Start des Theaterstücks
„Ebbe" warteten. Darstellerin Karin Schroeder
vom Theater „Metronom" versuchte, die aufgebrachte
Kinderschar zu beruhigen. „Wenn ich euch jetzt reinlasse,
dann sitzt ihr gleich da und ruft: ,Wann geht's los?'"
„Äääää, was ist das
denn?!?" Ebbe findet am Strand eine Blume und ist zunächst wenig begeistert. Fotos (2):
Meyer
| |
Das wirkte, und als die Aufführung schließlich
begann, herrschte Totenstille im Saal. Gespannt verfolgten
die Jungen und Mädchen, wie das Meer rauschte und Wellen
schlug. Schroeder bediente sich dazu einer mit Sand gefüllten
Trommel, eines blauen Tuchs und ihrer Stimme. Von dieser
und wenigen anderen Requisiten lebte das ganze Stück.
„Ebbe" lebt am Strand eines kleinen, sehr gepflegten
Nordseedorfes. Die Bewohner mögen die laute und dreckige
Ebbe nicht, so sitzt sie jeden Abend am Meer und betrachtet
den Sonnenuntergang. „Jeden Abend zeichnet die Sonne
ihr Spiegelbild auf das Meer", heißt es im Vorspann.
Die Lichtpunkte werden zu Blumen - und eine davon wird an
den Nordseestrand gespült. Ebbe, die eigentlich keine
Blumen mag, nimmt sich ihrer an. „Na gut, heute nacht
schläfst Du bei mir", gesteht sie ihr zu.
Zu Ebbes Verwunderung kann die Blume sprechen, und langsam
entwickelt sich ein Dialog zwischen den beiden. „Ä-bäää,
Du hast mich angelogen", meckert die Blume, als Ebbe
sie ärgert. Als Wiedergutmachung soll die grummelige
Ebbe einen Tanz aufführen. „Zieh Deine Stiefel
aus", bittet die Blume. Das tut Ebbe, nur bei der Mütze
ziert sie sich. Schließlich trennt sie sich aber auch
von ihr und tanzt mit dem zarten Pflänzlein.
Über die lustigen Dialoge zwischen Ebbe und
der Blume amüsierten sich die kleinen Zuschauer
ebenso wie über die Grimassen, die Darstellerin
Karin Schroeder zog. |
Auf der liebevoll maritim gestalteten Bühne entfaltete
Schroeder ein faszinierendes Stück über Heimweh,
Fernweh und Freundschaft. Die Darstellung von Ebbes Wandlung
von einer lauten, rohen Gestalt zu einem gefühlvollen
Wesen, das schließlich sogar „ich hab dich lieb"
sagt, gelang Schroeder auf mitreißende Art. Sie ließ
die Blume so hell klingen wie die Ebbe grob und traf mit
ihrer Stimme alle Facetten: Sie kiekste, schnarchte, schrie
-und ihr irres Lachen ging ebenso durch Mark und Bein wie
ihre Möwenschreie. Ihr umfangreiches Repertoire an
Grimassen erheiterte die kleinen Zuschauer, und ihr Spiel
mit der Blume war beeindruckend detailgetreu. Die Pflanze
nickte, zitterte, klebte an Ebbes Kopf und fraß aus
ihrem Eimer. Nach der Vorstellung bestaunten die Kinder
die Requisiten. Außer der Petroleumlampe und dem Fischernetz
fand besonders eine Flasche mit bräunlichem Inhalt
ihr Interesse. „Ist das echter Schlick?", wurde
Schroeder häufig gefragt - und bejahte. Für die
Schauspielerin, die das Stück mit Andreas Goehrt und
Albert Wendt vor etwa drei Jahren entwickelt hat, war der
JUKS-Auftritt der Auftakt einer achttägigen Tournee.
„Unter anderem fahren wir nach Neustadt und nach Kiel",
sagte sie. Die Künstlerin, die in Visselhövede
ein eigenes Theater betreibt, produziert nicht nur Stücke
für die Kleinen. „Wir machen auch Theater für
Erwachsene", erklärte die gebürtige Bremerin.
Für „Ebbe" hat das Theater „Metronom"
den Kölner "Kinder- und Jugendtheaterpreis"
erhalten. |
|
|
JUKS
|
|
BUCHUNGEN |
|
Buchung und Vermietung - das JUKS kann man mieten.
Ob die eigene Party, Konzerte, Seminare oder große Veranstaltungen
wir haben die passenden Räumlichkeiten.
- Informationen dazu finden Sie hier...
|
|
|